Die Situation wird den meisten von Ihnen bekannt vorkommen: In Ihrer Kanzlei wurde eine neue Dienstleistung entwickelt, aber die Nachfrage stellt sich noch nicht im gewünschten Ausmaß ein.

Typische Beispiele dafür sind:

Meist wurden diese Dienstleistungen von einem Mitarbeiter bzw. einem Team entwickelt und dieser Mitarbeiter bzw. sein Team sind Spezialisten für diesen Bereich. Die Erkenntnis, dass die besten Chancen für den Verkauf dieser Dienstleistungen bei den bereits bestehenden Klienten liegen, ist nicht neu.

Internes Marketing

Es liegt also auf der Hand, dass diese Dienstleistungen innerhalb der Kanzlei „vermarktet“ werden. Oft wird dieser offensichtliche Punkt vernachlässigt. Selbst in einer kleineren Kanzlei, in der sich viele Dinge ohne großen Kommunikationsaufwand herumsprechen sollten, werden mögliche Potenziale schlichtweg liegen gelassen. Ganz zu schweigen von größeren Kanzleien, in denen ein entsprechend größeres Auftragspotenzial verloren geht.

Das Mindestmaß an internem Marketing ist, dass der spezialisierte Mitarbeiter bzw. sein Team allen Mitarbeitern die besonderen Dienstleistungen vorstellt. Die Mitarbeiter sind in diesem Fall seine Kunden. Sie gilt es, vom Nutzen zu überzeugen.

Die Tücken des Cross-Selling

Nach einer internen Präsentation erwartet man sich, dass alle Mitarbeiter diese neuen Dienstleistungen den Klienten empfehlen werden. Diese Erwartungen werden meist enttäuscht, und das kann mehrere Gründe haben, wie z.B.:

Die Folge einer derartigen Situation sind offensichtlich: Frustration beim Mitarbeiter, der die Dienstleistung entwickelt hat; Frustration beim Inhaber oder den Partnern, dass die Umsätze nicht erzielt werden, die man sich vorgenommen hat; Ärger bei den Mitarbeitern, falls (versteckte) Vorwürfe wegen fehlendem Engagement für die neuen Dienstleistungen vorgebracht werden; Marketingaktivitäten außerhalb der bestehenden Klienten sind für diese Dienstleistungen notwendig (z.B. Seminare, Vorträge, Fachartikel, etc.)

Eine andere Sichtweise

Wirksames internes Marketing für neue Dienstleistungen beginnt damit, dass die Mitarbeiter als Kunden gesehen werden. Das heisst, dass der spezialisierte Mitarbeiter bzw. sein Team die übrigen Mitarbeiter tatsächlich wie Kunden behandelt. Das bedeutet z.B., dass

Sie sehen, diese Überlegungen sind nicht grundsätzlich neu. Jeder würde gegenüber seinen (potenziellen) Kunden in einer derartigen Weise agieren.

Die ganze Kunst des internen Marketings liegt darin, gegenüber seinen internen „Kunden“ auch so zu handeln.