Mag. Stefan Lami - Steuerberatung - Unternehmensberatung

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So baut man ein kreatives Team

Was wir von Hollywood lernen können

28.04.2014

Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, was eigentlich Kreativität ist? Es gibt eine Definition, auf die sich zumindest Experten geeinigt haben: Kreativ ist etwas das zugleich neu und brauchbar ist. Nachweislich sind Teams einzelnen Menschen überlegen, wenn es um Innovationen oder schöpferische Leistungen geht Der Anteil an Erfindungen, die in Teams entstehen, liegt über der 90 Prozentmarke. Wie gut sind die Teams in Ihrer Kanzlei? Haben sie erfindungsreiche Gruppen oder funktioniert bei Ihnen Teamarbeit leider in einem zynischen Sinne: Toll ein anderer machts!

Ich möchte Ihnen hier ein interessantes Forschungsergebnis aus einer völlig anderen Branche vorstellen, das von dem US-Soziologen Brian Uzzi stammt (Collaboration and Creativity). Er hat in seiner Studie die Besetzungslisten von Broadwayproduktionen mehrerer Jahrzehnte untersucht. Uzzi stellte sich dabei folgende Fragen und verglich sie mit den jeweiligen Ergebnissen, die die unterschiedlichen Produktionen einspielten:

  • Wie oft hatten die einzelnen Mitglieder schon zusammengearbeitet?
  • Wie viel Erfahrung hatten sie auf ihrem Gebiet?

Seine Untersuchungsergebnisse hat er in die vier folgenden Erfolgsmodelle gefasst

1. Modell – Ocean’s Eleven

Eine wirkliche Erfolgsgeschichte. Immerhin schafften es die „Elf“ in zwei weiteren Produktionen. Das Team besteht aus lauter brillanten Experten ihres Faches. Die Teammitglieder kennen sich von früheren gemeinsamen Aktionen. Man ist sich gegenseitig sympathisch und empfindet den anderen als Freund.

2. Modell – Die glorreichen Sieben

Ebenfalls ein Team aus lauter erstklassigen Experten. Allerdings ist es eher eine Zweckgemeinschaft und basiert nicht auf wahrer Freundschaft. Die Beziehungen untereinander sind, vor allem zu Beginn der Zusammenarbeit mehr professioneller Natur.

3. Modell – Harry Potter

Das „Arbeitsteam“ besteht aus einer Ansammlung von Neulingen bzw. Anfängern – allerdings enthusiastischen. Es gibt talentierte Teammitglieder und untereinander enge Freundschaften.

4. Modell – Der Herr der Ringe

Die Teamgestaltung in „Herr der Ringe“ ist eine Mischung aller vorhergehenden Modelle. Es gibt einige exzellente Topkräfte, aber auch viele Anfänger. Einige Teammitglieder kennen sich schon länger und es besteht bereits Freundschaft unter ihnen. Wiederum andere sind völlig neu in der Mannschaft und nicht jeder ist jedem besonders sympathisch.

Die Forschungsergebnisse des US-Soziologen sind überraschend, allerdings auch sehr deutlich. Eine Teamzusammensetzung war allen anderen in jeder Hinsicht überlegen. War ein Team nämlich nach der Methode „Herr der Ringe“ zusammengesetzt, stieg die Wahrscheinlichkeit für einen kommerziellen und künstlerischen Erfolg um das Zweieinhalbfache.

Des Forschers Fazit daraus: Die besten Teams bestehen aus ein paar dicken Freunden und einigen neuen Gesichtern, aus alten Hasen und ein paar frisch gefangenen Anfängern.

Was soll das Ganze für eine Steuerberatungskanzlei bedeuten: Meiner Meinung nach ist das eine sehr, sehr gute Nachricht! Denn genau so setzen sich in vielen Steuerberatungskanzleien die Teams zusammen: Es gibt einige Mitarbeiter, die schon lange zusammenarbeiten, daraus entstehen häufig auf Grund ähnlicher Lebenserfahrungen und Lebensläufe gute und tragfähige Beziehungen und Freundschaften. Das Kanzleiwachstum sorgt dafür, dass immer wieder neue Gesichter dazu kommen. Und wenn Sie Wert darauf legen, werden Sie auch in die Ausbildung investieren, was bedeutet, dass es in Ihren Teams auch frisch engagierte Mitarbeiter bzw. Auszubildende geben wird. Sie brauchen dann nur noch Ihre ganz persönliche Erfolgsgeschichte á la Hollywood zu schreiben – VIEL ERFOLG!

 

Und hier die praktischen Tipps, um der Kreativität im Alltag auf die Sprünge zu helfen:

Kennen Sie die Geschichte von Archimedes? Dieser soll ja ziemlich entspannt in einer Badewanne gesessen sein, als ihm die richtige Lösung einfiel, um dann splitterfasernackt durch Syrakus zu laufen und „Heureka“, was so viel heißt wie „Ich hab’s“, zu rufen. Klingt alles ganz easy. Das Gegenteil ist allerdings der Fall. Man muss sich, bevor man „Heureka“ rufen kann, intensiv mit einem Problem auseinander gesetzt haben und es braucht eine Menge Wissen für neue Lösungen. Wenn man allerdings bei der Suche nicht weiter kommt, tut es gut:

  • eine Pause machen oder eine Nacht darüber schlafen

Dadurch werden mehrere Wissensgebiete miteinander verbunden, die in unserem bewussten Denken voneinander getrennt sind. Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass Kreativität viel mit unbewussten Prozessen zu tun hat. Darum kann es hilfreich sein, wenn man sich ausruht oder sich mit etwas ganz anderem beschäftigt.

  • Brainstorming alleine und erst dann in der Gruppe besprechen

Brainstorming gilt als eine der bekanntesten Methoden um Kreativität zu fördern. Sie brauchen dazu nur einen Stift und ein Blatt Papier. Gehen Sie es so an, dass jeder zunächst für sich alleine Ideen sammelt und fügen Sie erst im Anschluss alles zusammen. So generieren sie durch ein mehr an Teilnehmenden mehr Ideen.

Alternativ können Sie die beschriebenen Blätter in einem bestimmten Zeitrhythmus auf ein Signal hin weitergeben lassen. So kann man lesen, was die Kollegin notiert hat und kann diese Gedanken weiterspinnen.

  • Strukturierte Techniken, um mehr Ergebnisse zu erhalten

Nehmen wir an, Sie haben ein Problem, aber – noch – keine Lösung dazu. Sie haben aber ein motiviertes Team, mit zig Jahren an Berufserfahrung und wollen diesen Schatz nutzen, um eine möglichst innovative Lösung zu generieren. Geben Sie diesen Leuten strukturierte Handlungsanweisungen und Sie werden eine unerwartete Menge an unterschiedlichen Lösungen erhalten. Das können Sie mit folgenden Fragen bewirken:

SCHRITT 1: Was sind meine Annahmen zum Problem?

SCHRITT 2: Wie kann ich das Gegenteil davon annehmen?

SCHRITT 3: Wenn meine Annahmen nicht mehr stimmen und auch das Gegenteil davon nicht – was könnte es noch sein?

  • Stellen Sie Ihre Alltagsroutinen ganz bewusst auf den Kopf

Sammeln Sie – vorerst unzensiert – neue Möglichkeiten zB. durch Einsatz von Brainstorming. Das Ideen sammeln funktioniert noch besser, wenn wir unsere bisherigen Erwartungen unterlaufen und das Gehirn in einen neuen Modus bringen. Damit bringen wir gewissermaßen unser Denken dazu die gewohnten Bahnen zu verlassen. Es gilt als nachgewiesen, dass Menschen durch längere Auslandsaufenthalte, kreativer werden. Wir können natürlich nicht für jede Problemlösung zunächst ein paar Monate auf einem anderen Kontinent verbringen. Hilfreich ist es jedoch seine Alltagsroutinen umzukehren und so aus seinen komfortablen Gewohnheiten auszubrechen, um damit der eigenen Kreativität auf die Sprünge zu helfen. Oder die gewohnte Umgebung für ein paar Tage zu verlassen und in neuer Landschaft zeitgleich neue Wege entdecken.

Machen Sie sich mit Ihrem Team auf den Weg zu innovativen und kreativen Lösungen!

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