Mit der Frage nach der Auswahl eines Teamleiters ist jede Steuerberatungskanzlei ab 7 bis 9 Mitarbeitern konfrontiert. Sei es in einer funktionalen Organisationsform, bei der ein Leiter einer Abteilung (Buchhaltung, Lohnverrechnung, Jahresabschluss) notwendig ist, oder in einer divisionalen Organisationsform, bei der ein Team unter der Führung eines Teamleiters einen definierten Klientenstock selbständig betreut.

Ab der oben genannten Kanzleigröße ist es sinnvoll, dass Führungsaufgaben nicht mehr allein beim Inhaber liegen. Und dann stellt sich eben die Frage, wer diese Aufgaben übernehmen soll. Bei mittleren und größeren Kanzleien stellt sich diese Frage immer wieder. Und zwar jedes Mal, wenn es eine Führungsposition zu besetzen gilt. Es liegt auf der Hand, dass für die Aufgabe eines Teamleiters nur wenige Mitarbeiter in Frage kommen. Die Auswahlmöglichkeiten sind üblicherweise äußerst eingeschränkt. Es ist aber genauso klar, dass die Auswahl des Teamleiters entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung der Kanzlei hat.

Leider kommt es häufig vor, dass der Teamleiter oft anhand ausschließlich fachlicher Kriterien gewählt wird. So nach dem Motto „der beste Buchhalter wird Leiter der Buchhaltung“ und „der schnellste Bilanzbuchhalter wird Teamleiter“. Diese Vorgangsweise kann richtig sein, aber – und das möchte ich betonen – sie muss nicht richtig sein. Operativ exzellente und fachlich qualifizierte Mitarbeiter haben ihre Stärken meist genau in diesen operativen Bereichen und weniger in der Führung anderer Mitarbeiter. Ob ein Teamleiter seine Sache gut erledigt, hängt letztlich davon ab, ob es ihm gelingt das ganze Team effektiv und effizient zu machen und nicht, ob er selbst höchst produktiv ist.

Justin Menkes hat sich mit dem Thema Führungsintelligenz befasst (Executive Intelligence – HarperCollins World 2005). Das Ergebnis seiner Untersuchung kann bei der Auswahl von Führungskräften helfen. Im Wesentlichen sind es nämlich drei Bereiche, die intelligente Führungskräfte auszeichnen:

1. Sie erledigen Aufgaben
2. Sie arbeiten gut zusammen
3. Sie schätzen sich selbst ein

Betrachten Sie die folgenden Beispiele, dann werden Sie erkennen, dass diese allgemeinen Aussagen hohen praktischen Wert haben (aus Harvard Business Manager 2/2006):

Sie erledigen Aufgaben 

Dazu gehört

Sie arbeiten gut zusammen

Dazu gehört

Sie schätzen sich selbst ein

Dazu gehört

Mit diesen Beispielen verfügen Sie über einen guten Anhaltspunkt für die Auswahl eines Teamleiters. Führungsintelligenz wird dadurch etwas greifbarer gemacht. Überprüfen Sie bei der Auswahl des Teamleiters inwieweit die beschriebenen Merkmale zutreffen.

Über Führungskompetenzen habe ich auch im Beitrag „Wettbewerbsvorsprung durch Mitarbeitertraining“ geschrieben. Darin finden Sie einen Darstellung, welche Fähigkeiten ein Teamleiter erwerben sollte.

Lesen Sie auch "Die Leiden der jungen Führungskräfte"

Schreiben Sie mir, wenn Sie Fragen zur Auswahl eines Teamleiters haben oder wenn Sie mehr über ein Ausbildungsprogramm wissen möchten.